Neue Stadtschreiberin in der Lindwurmstadt

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30. April 2018

Die 50jährige Oberösterreicherin bestach bei den letzten Tagen der deutschsprachigen Literatur mit ihrer „Wolfskindgeschichte“ Wiener Kindl über das Aufwachsen eines Waisenkindes in einem Hunderudel im zerbombten Wien der Nachkriegszeit und wurde dafür mit dem Publikumspreis (7.000
Euro), an den das Stadtschreiberstipendium (5.000 Euro plus Gratis-Atelierswohnung) gekoppelt ist, ausgezeichnet.

„Wir freuen uns auf Karin Peschka“, so Kulturreferentin und Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz, „die sechs Monate lang als nunmehr achte Stadtschreiberin in Folge in unserem Klagenfurter Atelier an ihrem neuen Buch arbeiten und öffentliche Auftritte wahrnehmen wird“.
Dass sich ein Aufenthalt in Klagenfurt durchaus positiv auf die Schriftstellerkarriere auswirken kann, hat sich bei einigen der letzten Stadtschreibern wie Karsten Krampitz, Peter Wawerzinek, Cornelia Travnicek, Nadine Kegele, Gertraud Klemm, Valerie Fritsch oder Stefanie Sargnagel gezeigt. Karin Peschka will aber auch eine kleine Gegenleistung erbringen und hat ein ganz besonderes Angebot für die Klagenfurter Bevölkerung mit im Gepäck:
„Ich nehme den Begriff „Stadtschreiberin“ wörtlich, wenn auch nicht ganz im historischen Sinn. Ich werde so viel Zeit wie möglich in Klagenfurt verbringen, um an meinem neuen Buch zu arbeiten – und um die Klagenfurter und Klagenfurterinnen kennenzulernen. Damit das gelingt, stehe ich ihnen als Schreiberin zur Verfügung: für kleine Texte, Einladungen, Geburtstagswünsche, Hilfe bei Festtagsreden, Nachrufe, Bewerbungen. Auch kann ich Aufsätze, Briefe und kurze Geschichten durchlesen, Tipps geben zum Aufbau von Arbeiten aller Art, Fehler suchen helfen. Gemeinsam geht das leichter.“

Zu diesem Zweck wird die neue Stadtschreiberin sich ein Klagenfurter Kaffeehaus als Kooperationspartner suchen und zu „auf meinem Blog angekündigten Zeiten auf nette Menschen warten. Das Ganze nenne ich „KlaFuStaSchr 2018“ – und freu‘ mich auf das Experiment.“

Karin Peschka, Kurzbiografie

Geboren 1967, aufgewachsen in Eferding, Oberösterreich, als Wirtstochter. Seit 2000 in Wien wohnhaft. Mutter eines inzwischen erwachsenen Sohnes.
Verschiedene berufliche Tätigkeiten, z. B. Sozialarbeit, Onlineredaktion und Projektmanagement. Seit 2014 freiberufliche Autorin.
Veröffentlichung von Erzählungen in diversen Literaturzeitschriften und Anthologien. Gemeinsame Projekte mit Künstlern aus den Bereichen Malerei, Komposition und Film. Romane: „Watschenmann“ (2014) und „FanniPold“ (2016), beide Otto Müller Verlag, Salzburg. Im Herbst 2017 erschien der Band „Autolyse Wien. Erzählungen vom Ende“, ebenfalls bei Otto Müller.
Diverse Anerkennungen, darunter: Alpha-Literaturpreis 2015 für „Watschenmann“, Elias Canetti-Stipendium 2015 und 2016 für „FanniPold“, Adalbert-Stifter-Stipendium 2016 für „Autolyse Wien“. Beim Bachmannbewerb 2017 wurde die Erzählung „Wiener Kindl“ in Klagenfurt mit dem BKSPublikumspreis ausgezeichnet.
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Bildtext: Karin Peschka ist die neue Stadtschreiberin.
Foto: Taha Alkadhi/KK