Es war ein Abend, der mehr versprach als Kunst allein. Am 12. Dezember 2024 fand im Makerspace Carinthia in Klagenfurt die Premiere des „Art-Tractor-Projects“ statt. Eingeladen hatten Johannes Habich, der Initiator des Projekts, und der Künstler Angelo Makula. Im Mittelpunkt stand ein alter Porsche Junior Traktor aus dem Jahr 1960, der nach einem verheerenden Brand 2017 zu einem Kunstwerk transformiert wurde – und nun als Symbol für Hoffnung und Solidarität dienen soll. Die Veranstaltung war zugleich Auftakt für eine karitative Initiative zugunsten der Österreichischen Krebshilfe.
Der Traktor, der zweimal brannte
Die Geschichte dieses Projekts beginnt mit einem Feuer. Der Traktor, einst ein Geschenk an Johannes Habich, überlebte zunächst einen Bauernhofbrand in Kärnten unversehrt. Jahre später jedoch wurde er selbst zum Opfer eines Feuers, ausgelöst durch einen Kurzschluss, den ein Marderbiss verursacht hatte. Was blieb, war eine Ruine – und die Idee, dieser Ruine neues Leben einzuhauchen.
„Der Traktor hat so viel erlebt, dass ich wusste: Er darf nicht umsonst gebrannt haben“, sagt Habich. Diese Überzeugung führte zur Umsetzung der Idee mit seinem Freund, dem Künstler Angelo Makula, einem gebürtigen Salzburger, der heute in Kärnten lebt. Makula schuf aus den Überresten des Traktors ein Kunstwerk, das die Narben des Feuers bewahrt und zugleich mit neuen Akzenten Leben und Hoffnung symbolisiert.
Kunst als Brücke zum Leben
Die Premiere war mehr als die Enthüllung eines Kunstwerks. Sie war das sichtbare Ergebnis einer kreativen und sozialen Vision. Der „Art-Tractor“ soll nun auf Reisen gehen, um Spenden für die Krebshilfe zu sammeln. „Dieses Projekt ist ein Symbol für die Unterstützung, die wir als Gesellschaft leisten können“, betonte Prim. Dr. Hans Jörg Neumann, Präsident der Österreichischen Krebshilfe Kärnten, in seiner Rede.
Ein besonderes Highlight bei der Präsentation war der Gastauftritt von Emely Myles. Die Unterkärntner Sängerin, die 2023 sogar ins Finale von „The Voice of Germany“ schaffte, begeisterte das Publikum mit ihrer außergewöhnlichen Stimme und sorgte für bewegende Momente.
Niemand im Raum hatte den Traktor vor diesem Abend gesehen – das Geheimnis war gut gehütet. Als die Gäste den „Art-Tractor“ das erste Mal sahen, war die Reaktion ein Moment der Stille, gefolgt von begeistertem Applaus. Ein Kunstwerk, das nicht nur ästhetisch, sondern auch emotional tief berührt.
Der „Art-Tractor“ geht zum Spenden sammeln on Tour
Jetzt geht das Kunstwerk „On Tour“ durch Österreich, um für die Österreichische Krebshilfe Spenden zu sammeln. Er kann über die Krebshilfe Kärnten unter office@krebshilfe-ktn.at für besondere Events gebucht werden. Am Traktor ist die „Rusty-Spendenbox“ angebracht – fast schon ein eigenes Kunstwerk –, wo Spenden traditionell eingeworfen oder per QR-Code getätigt werden können.
Persönliche Gedanken der Initiatoren
Johannes Habich hob die familiäre Dimension des Projekts hervor:
„Die Aktion ist eine private Initiative, ein Familienprojekt im besten Sinne. Mit Unterstützung meiner Kinder und Enkelkinder war es uns allen ein Anliegen, dieses Projekt gemeinsam zu tragen und etwas zu schaffen, das über uns hinausgeht. Der ‚Art-Tractor‘ zeigt, wie persönliches Engagement, Kreativität und soziale Verantwortung zusammenwirken können. Ich persönlich wünsche mir nur, dass alle Menschen das ‚Art-Tractor-Project‘ so oft wie möglich nach draußen transportieren, damit wir so vielen Erkrankten wie möglich helfen können. Denn, ich denke, wir alle haben schon einmal mit dieser heimtückischen Herausforderung ‚Krebs‘ – direkt oder indirekt – zu tun gehabt. Daher ist jeder Euro zugunsten der ‚Österreichischen Krebshilfe‘ gut, sogar sehr gut, angelegt.“
Angelo Makula ergänzte:
„Als ich von meinem Freund Johannes Habich gefragt wurde, ob ich bei einem Kunstprojekt zur Unterstützung der Krebshilfe mitwirken möchte, bei dem ein ausgebrannter Traktor umgestaltet wird, habe ich ohne zu zögern zugesagt. Die Idee, Kunst zu schaffen und gleichzeitig Gutes zu tun, hat mich sofort begeistert. Es erfüllt mich mit großer Freude, meine Kreativität in dieses bedeutungsvolle Projekt eingebracht zu haben.“
Johannes Habich abschließend:
„Das gesamte Projekt möchte ich vom ganzen Herzen meinem Freund und gleichzeitig Vater von Clemens Selzer, Herrn Karl W. Selzer, widmen, welcher 2022 leider den ‚Kampf gegen den Krebs‘ verloren hat. Mit der Weisheit, welche mich schon über Jahrzehnte begleitet, nämlich: ‚Lebe den Tag‘, möchte ich Sie alle bitten, dieses Projekt so kräftig wie möglich zu unterstützen. Erzählen Sie davon, bitte tun Sie alles dafür, diese einzigartige und wunderbare Idee zu verbreiten.“