Herzlichkeit serviert: Begegnungen im Haus am Markt

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1. Juli 2025

Ein Tisch im Schatten der Markisen, dampfende Teller, leises Lachen. An diesem heißen Julitag wurde der Gastgarten des „Haus am Markt“ am Benediktinerplatz in Klagenfurt zu einem Ort der Begegnung – für Menschen, die sonst selten Platz nehmen dürfen. Rund 50 Gäste waren gekommen, eingeladen von der Initiative „Menschen helfen Menschen“. Menschen, die mit dem täglichen Einkommen gerade so durchkommen. Menschen, die sich ein Mittagessen im Restaurant schlicht nicht leisten können.

„Es geht uns nicht um Mitleid“, sagt Ulrike Nowak, die gemeinsam mit ihrem Mann Anton die Initiative gegründet hat. „Es geht um Respekt. Um eine kleine Auszeit vom Alltag. Darum, sich willkommen zu fühlen.“ Bereits seit Jahren organisieren die beiden solche Essenseinladungen – dezent, unaufgeregt, aber mit großer Wirkung. Möglich wird das durch die Unterstützung von Partnerbetrieben, die ihre Türen öffnen, den Tisch decken und das Herz gleich mit.

Diesmal fand die Aktion im Zentrum der Lindwurmstadt statt. Und mit Markus Hudelist, dem Wirt des Haus am Markt, war ein Gastgeber gefunden, der für gelebte Gastlichkeit ebenso steht wie für soziales Engagement. Seit fast drei Jahrzehnten kocht Hudelist an dieser Adresse – länger als fast jeder andere Gastronom in Klagenfurt. Und er tut das nicht nur für zahlende Gäste.

„Wir organisieren jedes Jahr mehrere Benefizveranstaltungen“, erzählt er. „Insgesamt haben wir im Laufe der Zeit vermutlich 200.000 bis 300.000 Euro gesammelt. Das Geld geht direkt an Familien oder Einzelpersonen, oft in Zusammenarbeit mit dem ELKI am Klinikum Klagenfurt.“ Diesmal waren keine Spendenscheine im Spiel – sondern ein feines Menü, serviert mit Aufmerksamkeit.

Ein Gespräch mit Markus Hudelist:

Herr Hudelist, warum beteiligen Sie sich an dieser Aktion?
„Weil wir uns seit jeher sozial engagieren. Und weil es wichtig ist, dass Menschen, die sich sonst zurückziehen, hier einfach dazugehören.“

Heute steht das Soziale aber nicht im Vordergrund – sondern das gemeinsame Essen.
„Ja. Wir bewirten heute aufgrund der Initiative der Familie Nowak – und das ist uns eine Ehre. Man merkt ja, wie sehr sich die Leute freuen. Es wird gesprochen, gelacht – das ist für mich der schönste Lohn.“

Gehört so etwas für Sie zum Jahreslauf?
„Ich hoffe, dass es ganzjährig so ist. Nicht nur bei uns. Die Welt wäre wärmer.“

Was macht Ihr Haus aus – warum sind Sie so lange schon hier?
„Wir sind wir. Ich glaube, es ist diese persönliche Note. Und vielleicht auch die Beständigkeit.“

Der Benediktinerplatz, sonst ein Ort des Einkaufens und Verweilens, wurde an diesem Tag zum Raum für Menschlichkeit. Keine Bühne, kein Applaus – aber ehrliche Dankbarkeit. Und vielleicht auch ein wenig Hoffnung, dass es weitergeht. Dass das Leben nicht an der Restauranttür endet.

Wer die Aktion „Menschen helfen Menschen“ unterstützen möchte oder mit Ulrike und Anton Nowak in Kontakt treten will, kann sich per E-Mail melden: aus.nowak@chello.at