Neuer Roman: Jana Revedin liest in Villach

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17. März 2014

Jana Revedins neuer Roman „Frau hinter Hecken“ ist ein literarisches Kammerspiel über die Selbstentfremdung durch herrschende, sich in Hetze erschöpfende Leistungsdiktate. Ein stilles Buch, das die Untiefen unausgesprochener Ängste, des drohenden Versagens behutsam auslotet.

Am Dienstag, 1. April, 20 Uhr, laden neuebuehnevillach und Die KulturAgenten zum zweiten "neuebuehneSalon": JANA REVEDIN liest aus ihrem neuen Roman "Frau hinter Hecken", begleitet von Tonč Feinig, Pianojazz. Foto: KK/Gernot Gleiss

Am Dienstag, 1. April, 20 Uhr, laden neuebuehnevillach und Die KulturAgenten zum zweiten „neuebuehneSalon“: JANA REVEDIN liest aus ihrem neuen Roman „Frau hinter Hecken“, begleitet von Tonč Feinig, Pianojazz. Foto: KK/Gernot Gleiss

„In meinem ersten Roman Lysis wagte ich mich an zwei tragende Figuren, die in den folgenden Romanen weiterleben: Ted, der mein Architekten- und Theoretikerleben lebt und um seine Visionen kämpft, und Sylvie, die Poetin, die beobachtet, zuhört, still sein kann – und dann ihre Geschichte erzählt. Als ich vor fünf Jahren begann, Lysis zu schreiben, war Sylvie eher eine Nebenfigur. Heute lebe ich ihr Leben und schaue Ted draußen in der Welt zu“, beschreibt Jana Revedin die beiden Protagonisten, die sich nach „Lysis“ (2011, Verlag Wieser) und „Den Haselweg hinauf“ (2013, Verlag Styria Premium) auch in ihrem neuen, dritten Roman wiederfinden.

Die neue Figur in „Frau hinter Hecken“ ist Isolde Schwartz, eine Frau, die an sich selbst zerbricht, am Leistungsdiktat und Erfolgswahn der Gesellschaft. Doch kaum einer bemerkt ihren Zerfall; Burn-out, Medikamentensucht, Alkohol werden thematisiert.

„Alles Leiden, alle Selbstzweifel, alle Zerbrechlichkeit, die wir uns sonst verbieten, verstehe ich an dieser Figur von Grund auf und kann doch ihrer Selbstzerstörung nicht zustimmen. Die Geschichte, die ich erzähle, ist mir geschehen, es gibt Isolde Schwartz und es gibt viele, ja unzählige solcher feinfühliger und am herrschenden Leistungszwang zerbrechender Menschen, die lieber flüchten und sich aufgeben, als die Last und die Erwartungen jedes einzelnen Tages zu ertragen. Sylvie schaut dieser Frau eine Woche lang beim Leben zu, fragt nach, unbequeme Fragen. Als Isolde Schwartz erkennt, dass auch Sylvie eine Verletzte ist, unheilbare Wunden trägt, gewinnt ihr eigenes Leben neuen Wert“, lässt Jana Revedin Platz für Hoffnung.

Termin und Ort:

1. April, 20 Uhr, neuebuehneSalon, Villach, neuebuehnevillach, mit Piano-Jazzperformances: Tonč Feinig Solo (Rathausplatz 1)

Über die Autorin:

Jana Revedin, geboren 1965 in Konstanz, studierte Architektur und Städtebau in Buenos Aires, Princeton und Mailand, promovierte und habilitierte sich in Venedig und lebt heute, bei internationaler Forschungs- und Lehrtätigkeit, in Wernberg in Kärnten.

Jana Revedin: „Ich habe als Kind begonnen, Gedichte zu schreiben, dann jahrzehntelang Episoden und Momentaufnahmen, immer war ich ganz in diesen Geschichten, nahm zwar verschiedene Positionen ein, gewann verschiedene Perspektiven, doch blieb immer ich selbst." Foto: KK/Gleiss

Jana Revedin: „Ich habe als Kind begonnen, Gedichte zu schreiben, dann jahrzehntelang Episoden und Momentaufnahmen, immer war ich ganz in diesen Geschichten, nahm zwar verschiedene Positionen ein, gewann verschiedene Perspektiven, doch blieb immer ich selbst.“ Foto: KK/Gleiss Gernot

Die Gründerin des Global Award for Sustainable Architecture™ und der LOCUS Stiftung ist ordentliche Universitätsprofessorin für Architektur und Gestaltung am Blekinge Institute of Technology in Schweden, wo sie die Meisterklasse für Nachhaltigen Städtebau leitet (ausgezeichnet mit dem „Prize of the European Schools of Planning“ 2013).

2009 begann sie ihre zweite Karriere als Literatin. Ihr dritter Roman „Frau hinter Hecken“ ist im Jänner 2014 im Verlag Styria Premium erschienen.

www.revedin.com | www.locus-foundation.org