International School Carinthia gestartet

Gepostet von
9. September 2013

Die erste konfessionelle internationale Schule Österreichs wurde in Oberwollanig bei Villach eröffnet.

Erster Schultag an der International School Carinthia. Foto: ISC/Eggenberger

Für Monika Kircher, die Obfrau des Vereins, der das Projekt internationale Schule seit Jahren betrieben hat, war es ein „emotionales Highlight“, diesen ersten Schultag zu erleben. Sie erzählte, wie sich aus einer Privatinitiative des Carinthian International Club, einer Organisation, die sich um die ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter internationaler Konzerne in Kärnten kümmert, schließlich Allianzen gebildet hätten, welche die Schule möglich gemacht hätten. Derzeit gibt es drei Volksschulklassen. Für die weiteren, die im nächsten Jahr dazukommen, bestehen bereits 110 Voranmeldungen.

Die Schule werde rasch wachsen, meinte Kircher. Ein Drittel der derzeit 56 Schüler kommt von internationalen Familien, zwei Drittel sind jedoch Kinder aus der Region. Das sei eine gute Mischung, so Kircher, die auch klar macht, dass es sich hier um keine Eliteschule handeln werde. Das Schulgeld beträgt 350 Euro im Monat. Kirchers Unternehmen, Infineon Technologies Austria AG, übernimmt jährlich Stipendien in Höhe von insgesamt 15.000 Euro, um auch weniger begüterten Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.

Monika Kircher, James Brightman. Foto: ISC/Eggenberger

„Great Citizen“

Schuldirektor James Brightman hatte sich zur Eröffnung vor allen Eltern, Unterstützern und Gästen eine originelle Einleitung einfallen lassen. Er ließ einen fiktiven Schüler nach den acht Jahren Pflichtschule seine Abschlussrede halten. Darin verwob er geschickt das pädagogische Konzept der Schule. Man lerne hier nicht nur Sprachen, sondern auch, sich selbstbewusst in einer globalisierten Welt zu bewegen, ja ein „Great Citizen“ dieser Welt zu werden. Es handelt sich um eine Ganztagsschule mit verschränktem Unterricht, das heißt einem harmonischen Verhältnis aus Unterricht und Pausen bzw. Freizeitprogramm.

Bischof Alois Schwarz segnete die Internationale Schule „mit viel Respekt und Offenheit gegenüber anderen Religionen und Kulturen“. Die katholische Kirche bringe viel Erfahrung als Betreiber von Privatschulen in Österreich mit ein. Man werde gemeinsam viel über das Zusammenwirken zwischen dem Modell der International Baccalaureate Organisation und dem österreichischen Schulsystem lernen.

Blick in ein Klassenzimmer. Foto: ISC/Eggenberger

Feuer der Weltoffenheit

Für Christoph Kulterer, Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten, ist die Internationale Schule ein Meilenstein. Kärntens Industrie exportiert zwei Drittel ihrer Produktion. Mit der Schule werde ein Tor geöffnet, der Funke für das Feuer der Weltoffenheit gezündet. Beide Töchter Kulterers besuchen die Internationale Schule.

Andreas Görgej, Leiter des WIFI in Klagenfurt, sah in Vertretung von Wirtschaftskammer-Präsident Franz Pacher mit der Schule zwei Ziele erreicht. Einerseits das Signal an internationale Mitarbeiter von Unternehmen, dass sie hier willkommen sind, andererseits, dass hier die internationalen Führungskräfte für die Wirtschaft heranwachsen.

Viele Sponsoren

Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter sieht seine Stadt privilegiert durch die Schule. Er bedankte sich ebenso bei den Initiatoren wie – in Vertretung von Landeshauptmann Peter Kaiser – der Präsident des Kärntner Landtages, Reinhart Rohr. Das Land stellt das Gebäude zur Verfügung und zahlte die Adaptierung für die Schule, die Stadt Villach kam für die Ausstattung auf. Die Wirtschaftskammer wird in den nächsten acht Jahren insgesamt 3,2 Mio. Euro in die International School Carinthia investieren, die IV Kärnten 400.000 Euro. Auch etliche Unternehmen haben sich beteiligt. U.a. spendet LAM Research 50.000 US-Dollar, Kapsch BusinessCom sponserte einen Teil der technischen Ausstattung (IT-Infrastruktur, Tablets und Smart Boards). Treibacher Schleifmittel wird im nächsten Jahr ein naturwissenschaftliches Labor einrichten. Weitere Unternehmen übernehmen Stipendien für Schülerinnen und Schüler.

Für die Rektorin der Pädagogischen Hochschule, Marlies Krainz-Dürr, welche die Schule evaluierend begleiten wird, ist dieses Schulkonzept mit der Verschränkung von Internationaler Schule und österreichischem System, gleichzeitig Offenheit für die globalisierte Welt ein Modellfall für jede Schule in Österreich.

Mehr Informationen über das pädagogische Konzept finden Sie auf der Webseite der International School Carinthia (ISC).