Mit den eigenen Händen etwas schaffen

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29. September 2016

Die Wanderhotels nehmen ihre Gäste mit zu unvergesslichen Natur-Erlebnissen.

Erste Slow Food Travel Region – Die Langsamkeit entdecken im Daberer

Miteingebunden sein, die Hände arbeiten lassen – und dabei den Geschmack der Langsamkeit entdecken. Das ist das Motto des Gailtals und des Lesachtals in Kärnten. Selbst käsen, Butter rühren, Kräuter zupfen, den weißen Gailtaler Mais ernten, den Teig für das Lesachtaler Brot kneten, Heumilch verarbeiten – Gäste sind hier nicht nur mehr Konsumenten, sondern werden selbst zu Produzenten. Und die erste Slow Food Travel Region der Welt bietet ihren Gästen noch viel mehr. Marianne Daberer, Gründungsmitglied der regionalen Slow Food Bewegung und Hausherrin des Biohotels Daberer: „Wir nehmen unsere Gäste mit zu Menschen, die mit Leidenschaft, Überzeugung und viel Liebe – oft auch gegen den Zeitgeist – ihre Produkte herstellen.“ Für Gäste des Daberer startet jeder Tag mit einem „slow.food.frühstück“. Danach geht es zu Fuß zu den Bio-Botschaftern und Kleinproduzenten, wo zum Beispiel Bio-Bier vom Fass, Gailtaler Couscous und Almschotten von der Bischofsalm probiert werden.

Törggelen Pfanne im Unterwirt

Törggelen Pfanne im Unterwirt

Keschtn-Erntefest – Kastanien zubereiten im Unterwirt

Direkt am Kastanienwanderweg liegt das Wanderhotel Taubers Unterwirt. Wer einmal auf dem 63 Kilometer langen Eisacktaler Kastanienweg rund um Feldthurns unterwegs war, weiß um die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Edelkastanie, in Südtirol „Keschtn“ genannt. Vom einstigen Grundnahrungsmittel der armen Bevölkerung hat es die Maroni zum vielseitigen Genussmittel geschafft. Der Südtiroler Hotelier Helmut Tauber vom Aktiv- & Vitalhotel Taubers Unterwirt hat der Edelkastanie zu neuem Ruhm verholfen. Bei ihm zieht sich das Thema „Kastanie“ wie ein roter Faden durchs ganze Haus: Die Suiten sind aus Kastanienholz, die Köche bereiten im Herbst Spezialitäten mit Edelkastanien zu, es werden Kastanienkochkurse angeboten und sogar Spabehandlungen sowie eine hauseigene Bio-Kosmetiklinie namens „Castanea“ gibt es. Einmal im Jahr, diesmal vom 15. Oktober bis 6. November, findet in Feldthurns das traditionelle „Keschtnigl“-Fest statt mit Verkostung des neuen Weins, Wanderungen durch die Kastanienhaine, Markständen mit regionalen Köstlichkeiten und vielem mehr.

Schnaps brennen im Hotel Gassenhof

Schnaps brennen im Hotel Gassenhof

Ausgezeichnet Hochprozentiges – Schnaps brennen im Hotel Gassenhof

Eigentlich ist das Schnapsbrennen hier oben im Südtiroler Ridnauntal eher unüblich. Doch Manfred Volgger, Hausherr des Wanderhotels Gassenhof, sah die Lage schon immer mehr als Herausforderung als Hindernis. Heute ist er der nördlichste und höchst gelegenste Schnapsbrenner Italiens – und sehr erfolgreich damit. Denn er liebt es lieber ungewöhnlich: Destillate aus Birnen, Äpfel oder Marillen kennen die meisten Edelbrandliebhaber. Manfred brennt im Gratznhaus, dem umgebauten Ziegenstall des Traditionshotels, noch ganz andere Früchte. Bei ihm gibt es einzigartige Destillate aus Vogelbeeren, Pfefferminze, Bergkräutern, Latschen oder Zirbeln. Die meisten Zutaten stammen von Freunden aus der Region. Für seine Pionierarbeit hat Manfred schon einige Auszeichnungen auf der bekannten Destillata in Salzburg erhalten – ein kleiner Beweis für gutes und sauberes Brennen. Gäste können dem Hausherrn bei der Herstellung gern über die Schulter schauen und mehr über die Kunst der Schnapsbrennerei erfahren. Und wer noch nicht genug hat: In der Event-Schnapsbrennersauna des Hotels gibt es Schnapsaufgüsse mit Zirbel, Enzian oder Latschen.

 

Unser täglich Brot – Backen wie anno dazumal im Glemmtalerhof

Dubiose Backzusätze, Glutenunverträglichkeit, ungesundes Weißmehl und weniger echte Bäckereien. Leider gerät eines unserer wichtigsten Grundnahrungsmittel immer mehr in Verruf. Das muss nicht so sein, dachte sich Tanja Miksch vom Glemmtalerhof in Hinterglemm. Sie möchte ihren Gästen zeigen, wie sie auch zu Hause ganz einfach Brot selber herstellen und Lebensqualität gewinnen können. Die Zutaten: Zeit, Sorgfalt und Liebe. Und wer möchte: Kümmel, Fenchel, Brennnessel, Koriander, Brot-Klee, Besam oder Leinsamen. Die Gäste sind begeistert – so einfach und doch so anders ist es also, eigenes, echtes, schmackhaftes, verträgliches Sauerteigbrot herzustellen. Auch alle anderen Köstlichkeiten aus der Küche des Vier-Sterne-Superior-Hotels passen in das Konzept der Regionalität und Nachhaltigkeit.

 

Wie im Garten Eden – Obst ernten im Zirmerhof

Im Vinschgau, wo Äpfel, Wein und Wacholder in Harmonie gedeihen, weiß man auch alles über die heilenden Kräfte dieser Früchte. Wie in wilder Ehe leben oberhalb von Meran in den Apfel- und Weingärten rund um das Hotel Zirmerhof in Riffian Apfel und Wacholder zusammen. Die Gastgeberfamilie Ortner vermittelt auf ihren Wanderungen durch diesen Garten Eden viel Wissenswertes über die Geheimnisse des Apfelbaums und des Wacholderstrauchs. Am hoteleigenen Obsthof werden die Kostbarkeiten der Natur fachkundig zu gesunden Produkten weiterverarbeitet. Der hausgemachte Apfelsaft und die handgemachten Marmeladen bereichern das Frühstücksbüffet des Wanderhotels. Auch bei den meisten anderen Lebensmitteln achtet der Zirmerhof auf Von-hier-Produkte: Milch und Wurstwaren kommen aus Südtirol, Eier aus Freilandhaltung im Ort, die Kastanien aus dem eigenen Wald. Im Spa setzt das Drei-Sterne-Superior-Haus auf regionale Produkte wie alpine Kräuter, Bergheu, Apfel, Wacholder, Hagebutte, Bergsalz Preiselbeere, Marillenkerne und Haselnussschalen.

 

Die Wildkräuterschule der Wanderhotels

Die 1995 gegründete Vereinigung von 67 ausgewählten Wanderhotels, die in den schönsten Regionen der Alpen liegen, haben immer wieder neue Ideen, wenn es um eine sinnerfüllende Form von Urlaub geht. In diesem Jahr beschäftigen sich die kreativen Hoteliers aus Österreich, Südtirol und dem Schwarzwald mit der Vermittlung von Fähigkeiten, die das Leben auch nach dem Urlaub bereichern.