Schluchtweg bei Millstatt ist wieder geöffnet

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12. Oktober 2013

Durch ein Hochwasser im Jahr 2009 wurde der Millstätter Schluchtweg zur Gänze zerstört und musste daraufhin geschlossen werden. Brücken sowie viele Teile des Weges wurden von den Wassermassen mitgerissen. Seit diesem Sommer ist der Millstätter Schluchtweg saniert und wieder vollständig begehbar.

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Der Schluchtweg verbindet die beiden für den Millstätter See wesentlichen Merkmale von See und Berg. Zwischen der Mündung des Riegerbaches (585 Meter) beim Schillerstrand in Millstatt und dem Gipfel des Kamplnocks (2101 Meter) liegen 1500 Höhenmeter und für den Wanderer etwa vier bis fünf Stunden Gehzeit. Der Weg ist nicht nur ein äußerst beliebter, sondern auch ein sehr alter Mühlenweg. Vor Jahrhunderten führte dieser zu den Sägen und Mühlen entlang des Baches. Um die Jahrhundertwende, also zur Zeit der Sommerfrische, war der Schluchtweg ein beliebter Spaziergang auf den nahegelegenen Kalvarienberg. Als Themenwanderung wurde er schließlich in den 90er Jahren um die sogenannte Klangschlucht erweitert, die auf die Klang-Biotope in der Schlucht aufmerksam machte und wurde schließlich zu einem festen Bestandteil des touristischen Angebotes.

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Fünf Jahre war der Schluchtweg seit seiner Zerstörung gesperrt. Im Sommer 2013 und 2014 wurden die Schäden behoben, unzählige Reparaturen durchgeführt, die Brücken neu errichtet und Teile des Weges neu angelegt. Der Österreichische Alpenverein, die Gemeinde Millstatt und das Bundesheer gingen Hand in Hand und machten den Schluchtweg wieder begehbar. Auch die Millstätter Gastronomie half mit, indem sie die 40 Pioniere des Bundesheeres mit Essen versorgte. Kurt Gasser, der Vorsitzende des Alpenvereins Millstatt, freut sich vor allem darüber, dass mit der Neueröffnung des Schluchtweges das besondere Naturjuwel der Schluchtlandschaft wieder erlebbar ist.

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Der Schluchtweg umfasst drei Themenbereiche: „Klangwanderweg Millstätter Schlucht“, „Kräuterwanderweg“ und den „Willi Dungl – Kneipp- und Biotrainingswanderweg“. Im Bereich der Schlucht gibt es eine einzigartige Flora, so wächst dort z. B. das gefleckte Knabenkraut (eine geschützte, heimische Orchideenart). Bei der Wanderung durch die Schlucht sollte man einigermaßen trittsicher sein.
Fakten zum Millstätter Schluchtweg

Startpunkt: Millstatt
Ankunftspunkt: Schwaigerhütte
Wegnummer: 193, Schluchtweg
Schwierigkeitsgrad: mittel

Länge: 5.80 km

Gehzeit: 4 Stunden als Genusswanderung
Höhenunterschied: 1015 m
Wegbeschaffenheit: Waldwege, Stufen, stellenweise Schotter später Almböden, Vorsicht bei Nässe

 

Ein Tipp von Reisejournalistin und -bloggerin Anita Arneitz , Fotos: Alexandra Kimmer