Vom Bergbauernhof zum Boutiquekunsthotel

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15. Februar 2016

An der zwölften Kehre der Gerlitzen Alpenstraße hat Walter Junger seine außergewöhnliche Idee von einem Hotel umgesetzt: ein Boutiquehotel als Gesamtkunstwerk auf 1750 Meter Höhe. Die zwölf Zimmer wurden von zwölf Künstlern aus der ganzen Welt gestaltet und auch sonst hat das Designhotel viel Extravaganz zu bieten.

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„Ratte oder Schaf?“, „Ich nehme diesmal den Hahn“ – wer als Hotel en vogue sein will, verzichtet auf langweilige Zimmernummern und lässt sich statt dessen ein kreatives Wiedererkennungselement für die Gäste einfallen. Dazu gehört auch das Hotel12 an der zwölften Kehre der Gerlitzen Alpenstraße. Jedes der zwölf Hotelzimmer hat seine eigene Geschichte und trägt an der Tür ein Symbol eines der zwölf chinesischen Tierkreiszeichen – individuell gestaltet von zwölf Künstlern aus der ganzen Welt. Entstanden sind beispielsweise die auf Folie aufgedruckte Ratte vom Österreicher Robert Roubin und das Bild eines Schafes von Rupert Gredler, das mit Schafswolle umgeben ist. Die Chinesin Xie Aige gestaltete das Tierkreiszeichen des Hahns und entschied sich für eine Metallskulptur, die an die Tür einer der beiden Panoramasuiten genagelt wurde. Und auch sonst haben die Suiten einiges zu bieten – eine freistehende Badewanne, einen offenen Kamin, eine private Terrasse, einen Whirlpool. Zusätzlich zu den Objekten an der Tür haben alle Künstler mindestens ein Kunstwerk für die Zimmer gestaltet.

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Außergewöhnliches für alle Sinne

Der Berliner Fotograf Sascha Kramer ist für das größte Kunstwerk im Haus verantwortlich: ein zwölf Meter langes Foto mit zwölf minimal bekleideten Modellen im Restaurant. Als Model fungierten unter anderem die Wintersportlegenden Marc Girardelli und Franz Klammer, Skisprungstar Martin Koch und Claudia Strobl-Traninger. Das Restaurant hat täglich von 11.30 bis 21 Uhr für Tagesgäste geöffnet. Serviert wird regionale alpenländische Küche mit internationalen Einflüssen. Gäste können auf der Panoramaterrasse auch Wasserpfeifen mit aromatisierten Tabak bestellen.

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Skifahren und Kunst vereint

Aus dem ehemaligen Berggasthof wurde ein modernes Gesamtkunstwerk. Speziell beschichtete Böden und Stahlträger erinnern an ein Industrieloft und so gar nicht an eine biedere Almhütte. Ganz bewusst wurde mit der minimalistischen Architektur ein Kontrast zur idyllischen Bergwelt geschaffen. Schwere Art deco Ledersessel, knisterndes Kaminfeuer, originelle Tischlampen und flauschige Felle sorgen für Gemütlichkeit in der rauen Architektur. „Die Idee und das Design stammt von mir“, verrät Walter Junger. Der gebürtige Österreicher war mehr als 20 Jahre für internationale Luxushotels in Asien, Amerika und Europa tätig und hat sich 2005 selbstständig gemacht. 2008 hat er in Berlin das Kult-Restaurant „No Kangaroo“ eröffnet, eine Mischung aus Wiener Kaffeehaus, traditionellem Heurigen und uriger Après-Ski-Hütte. Dort wird dank einer Marketingkooperation auch kräftig Werbung für Kärntner Produkte gemacht. Mit dem Hotel12 erfüllte sich Junger einen Herzenswunsch, denn seine Leidenschaft gehört der Kunst und dem Skifahren. „Ich habe lange gesucht, um den perfekten Platz zu finden. In Kärnten ist es wunderschön und das Land hat im Vergleich zu Salzburg und Tirol noch höheres Potenzial“, verrät Junger. Das Hotel12 gehört unter anderem auch zur Gruppe der „fabelhaften Hotels.

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Fotos: Matthias Eichinger