Erlebnis.net Ausrüstungstipp: Kletterhelme

Gepostet von
23. Mai 2020

Erlebnis.net ist wieder einmal mit Kletterexperten Gerhard Schaar zusammen gesessen, um über Ausrüstung zu sprechen. Dieses Mal haben wir uns über einen extrem wichtigen Ausrüstungsgegenstand unterhalten. Nämlich Kletterhelme!

Egal ob Anfänger Klettersteig, Schnupperklettern oder ein gemeinsamer Besuch im Klettergarten. Der Helm sollte immer mit dabei sein!

Ein Kletterhelm sollte unbedingt bei jeder Tour mit dabe sein!

Erlebnis.net: Gerhard, erkläre uns bitte einmal grundsätzlich, wieso ein Kletterhelm so wichtig ist.

Gerhard Schaar: Bei einem Helm denkt jeder natürlich nur an den klassischen „Steinschlag“ von oben. Das ist aber nur eine Dimension der Schutzfunktion eines Helmes.

Was bei einem Helm vor allem bei Anfängern viel entscheidender ist, ist zum einen der Schutz gegen das unabsichtliche Anschlagen mit dem Kopf am Fels. Wie z.B. beim Heben des kopfes, beim Hinaufschauen, usw.. Hier bietet ein Helm einen enorm wichtigen Schutz.

Und andererseits fällt es Anfängern und Kindern oft schwer, beim Klettern sowie beim Ablassen die Balance zu halten. Da können schon mal die Füße wegrutschen und man kippt schnell nach vor. Oder man hat die Beine zu weit zusammen beim Abseilen und man kippt auf die Seite. Ein Helm trägt in solchen Situationen enorm zum Schutz des exponierten Kopfes bei.

Bei Kindern sollte der Helm auch während des gesamten Aufenthaltes im Klettergebiet auch nicht abgenommen werden. Er bietet somit auch besten Schutz wenn die kleinen stolpern und herfallen.

Vor allem am Klettersteig ist der Helm auch ein Schutz gegen das Anstoßen am Fels beim aktiven Hinaufschauen!

Erlebnis.net: Und was sollte man beim Kauf oder beim Verleih von Helmen beachten, damit der Schutz optimal gegeben ist? Z.B. bei einem Schnupperkletterkurs oder wenn Eltern ihre Kinder mitnehmen wollen?

Gerhard Schaar: Wer einen Schnupperkletterkurs oder einen Anfänger Klettersteig mit einer Bergschule macht, sollte folgende Dinge beachten.

Erstens sollte der Verleih Helm in optisch gutem Zustand sein. D.h. er darf keinerlei Risse oder einen Bruch der Außenschale aufweisen. Dann sollte er zu verstellen sein. Also an die Kopfform der Gäste anpassbar. Eine gute Bergschule bietet deshalb mehrere Größen sowie mehrere Modelle an. Denn kein Kopf ist wie der andere. Und somit werden auch Kletterhelme ganz unterschiedlich gebaut. Vor allem bei Kindern ist es wichtig, dass ein Helm angenehm sitzt und die Kleinen ja nicht stört.

Zweitens sollte man Auskunft darüber bekommen, wie alt der Helm ist. Die Gebrauchsdauer von 5 Jahren sollte nicht überschritten sein. Offensichtlich alte und verschlissene Helme sollte man deshalb erst gar nicht annehmen!

Und drittens sollte die Bauweise der Aktivität angepasst sein. Während am Klettersteig ein klassischer „Hartschalenhelm“ (harte Außenschale und innen „nur“ ein Tragesystem ohne Schaumstoff) ausreicht, sollte beim Kletterkurs ein modernerer und vielseitiger „Hybrid Helm“ verwendet werden. Man erkennt sie an der harten Außenschale und einem kräfteabsorbierenden Schaumstoff auf der Innenseite.

Egal ob Groß oder Klein. Wer am Fels unterwegs ist schützt den exponierten Kopf gegen Verletzungen!

Erlebnis.net: Und was rätst du unseren Lesern wenn sie für Ihre Famille selber einen Helm kaufen wollen?

Gerhard Schaar: Da würde ich folgende Tipps geben.

Wer im Jahr nur ein paar Mal Kletterluft schnuppert ist sicher mit einem günstigen Hartschalenhelm gut beraten. In jedem Fall muss der Helm gut auf den Kopf passen. Das gilt für kleine und große Kletterer, aber um so mehr bei den Kindern.

Ein guter Kauf ist das österreichische Produkt Stubai Fuse Light, oder der beliebte Edelrid Zodiac.

Persönlich würde ich bei regelmäßigen Kletterversuchen einen Hybrid Kletterhelm kaufen. Denn diese sind oft deutlich leichter, nochmals komfortabler und bieten auch bei seitlichem Aufprall besseren Schutz. Sie kosten zwar ca. € 10,- bis € 20,- mehr, was sich aber auf lange Sicht sehr gut auszahlt.

Beliebte Modelle die ich empfehlen kann sind der Edelrid Shield 2 oder für Kinder der Edelrid Kid´s Shield.

Und wer einen hochmodernen In-Mold Kletterhelm kaufen will, dem kann ich den österreichischen Stubai Nimbus empfehlen. Extrem leicht und super komfortabel.