Der Keutschacher See wird begehbar

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15. Dezember 2017

Vor 153 Jahren war am Grunde des Keutschacher Sees, die erste je in Österreich gefundene jungsteinzeitliche Pfahlbau-Siedlung entdeckt worden. Seit 2011 ist diese Fundstätte Teil des UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“.

Entwurf für den schwimmenden Steg inmitten des Sees. (Foto: Architektur-Arge-Steiner-Hochauser-Wirnsberger)

Entwurf für den schwimmenden Steg inmitten des Sees. Foto: Architektur-Arge-Steiner-Hochauser-Wirnsberger

Die 6000 Jahre alte archäologische Sensation wurde im Jahre 1864 durch den deutsch-österreichischen Geologen und Naturwissenschaftler Ferdinand Ritter von Hochstetter entdeckt. Dabei handelt es sich um eine 35 mal 70 Meter große Stelle, die in Zukunft von einem begehbaren schwimmenden Holzsteg umrundet werden soll. Besucher sollen mit einem Boot zum Steg gebracht werden, um vom Steg aus die Siedlungsüberreste aus nächster Nähe betrachten zu können.

Der Steg soll aber nicht nur Besucher näher an die Fundstelle bringen, sondern auf einer Länge von 170 Metern aus Lärchenholz die Pfähle schützen und den Besuchern Informationen bieten. Die Stelle soll bei Dunkelheit beleuchtet werden und somit bei Tag und Nacht vom weltweit höchsten Holz-Aussichtsturm Pyramidenkogel sichtbar sein.

Pyramidenkogel, Foto: pixelpoint

Die Fundstelle soll bei Tag und Nacht vom Aussichtsturm am Pyramidenkogel sichtbar sein.

Um mehr über das UNESCO-Welterbe Pfahlbauten erfahren zu können, soll eine Bootsfahrt im östlichen Teil des Sees starten, eine Besichtigung der Fundstelle anschließen und zu guter Letzt soll die Tour beim direkt am See gelegenen Cafe-Restaurant „Alt-Wien“ mit jungsteinzeitlicher Kulinarik ausklingen. Die Jahrtausende alte steinzeitliche Siedlung und das damalige Leben sollen mit Hilfe des „Wissenspfades“ spürbar und erlebbar werden, erläutert der Keutschacher Bürgermeister Karl Dovjak. Damit schafft man wohl eine weitere Attraktion in Keutschach, bei den Pfahlbauten handelt es sich nämlich um die einzige UNESCO-Welterbestätte Kärntens.

Der Bürgermeister und sein Team planen aber bereits für die Zukunft: „Unser gesamter Ort soll das Thema Pfahlbauzeit leben. Wir wollen diese ungemein interessante Thematik sowohl Urlaubsgästen, Ausflugstouristen und selbstverständlich den Kärntnerinnen und Kärntnern schlüssig und attraktiv näherbringen“, erklärt Dojvak. Im Vorjahr, wir haben hier bereits berichtet, wurde beim Strandbad Rauschelesee sogar ein Pfahlbau-Kinderspielplatz errichtet.

Der Keutschacher See befindet sich im Privateigentum. Sämtliche Aktivitäten rund um das Thema Pfahlbauten erfolgen laut Dovjak in enger Abstimmung und mit Zustimmung der Besitzerin Dr. Gundula Messner. „Dafür sind die Gemeinde und ich sehr dankbar“, so der Bürgermeister.