Die weiße Stadt am Meer feiert Geburtstag

Gepostet von
31. Mai 2011

Im Jahre 1793 errichtete Herzog Friedrich Franz I. zu Mecklenburg-Schwerin nach einem Bad im Meer in Heiligendamm das erste Seebad Deutschlands. In der Folge ließ der Herzog ab 1795 ein Ensemble aus Bade- und Logierhäusern bauen, das sich zu einer der besten Adressen des gesellschaftlichen Lebens in Europa entwickelte.

Kurhaus und Haus Mecklenburg mit Kutschen um 1855, Foto: Tourist-Information Bad Doberan-Heiligendam

Kurhaus und Haus Mecklenburg mit Kutschen um 1855, Foto: Tourist-Information Bad Doberan-Heiligendam

Nicht nur Baden gehörte damals zum guten Ton, auch das gesellschaftliche Leben in Doberan, dem Sommersitz der Herzogsfamilie blühte auf. Der Doberaner Kamp, eine große Wiese inmitten der Stadt, wurde zur Flaniermeile und Gesellschaftshäuser wie der „Weiße Pavillon“ entstanden. In Kriegszeiten wurde die „weiße Stadt am Meer“ als Marineschule und Lazarett genutzt, ab 1950 fungierten die herrschaftlichen Gebäude als Sanatorium für Werktätige. Nach einer aufwendigen Rekonstruktion wurde das traditionsreiche Ensemble im Jahre 2003 als Grand Hotel Heiligendamm neu eröffnet.

Das älteste deutsche Seebad Heiligendamm, das im Jahr 1793 von Herzog Friedrich Franz I. zu Mecklenburg-Schwerin gegründet wurde, begeht in diesem Jahr sein 220-jähriges Bestehen. Den Höhepunkt des Jubiläumsjahres, in dem zugleich der 200. Jahrestag des Weißen Pavillons in Bad Doberan sowie zehn Jahre Grand Hotel Heiligendamm gefeiert werden, markiert eine Festwoche, die vom 9. bis zum 16. Juni nach Bad Doberan und Heiligendamm zu Ausstellungen, Lesungen, kulinarischen Erlebnissen und Konzerten einlädt und an die traditionsreiche Geschichte des Seebads erinnert. Der Hotelkomplex hat seit Ende Mai neue Besitzer, eine Beratungs- und Immobilienfirma sowie eine Investmentgesellschaft aus Berlin, die das Haus eigenen Ankündigungen zufolge weiter als exklusives Hotel führen wollen. „Heiligendamm ist eine Ikone für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern und sollte dies auch bleiben. Das Haus hat nationale und internationale Aufmerksamkeit auf Mecklenburg-Vorpommern gelenkt, durchaus Maßstäbe für die Tourismusbranche in der Region gesetzt und eine Funktion als Flaggschiff für den Ostseetourismus erfüllt“, sagte Sylvia Bretschneider, Präsidentin des Landestourismusverbandes.

Eingeleitet wird die kulturelle Woche mit einer offiziellen Auftaktveranstaltung am 9. Juni um 12.00 Uhr, die am Abend durch ein Mendelssohn-Konzert mit Pianist Matthias Kirschnereit und Rezitatorin Fritzi Haberlandt bereichert wird. Weitere Höhepunkte der Festwoche sind das „Rock und Wasser“-Musical der Kreismusikschule im Moorbad, ein Kindertheater in der Klosterruine sowie mehrere Fachvorträge zur Architektur in Heiligendamm. Über die gesamte Woche kann der Doberaner Kamp mit seinem Roten und dem Weißen Pavillon wie vor 200 Jahren erlebt werden: Ausstellungen von Kutschen und Oldtimern, Kurkonzerte sowie kulinarische Gaumenfreuden sind zu erleben. Gekrönt wird die Festwoche mit einem Historienspiel des traditionellen Anbadens an der Heiligendammer Seebrücke und einer abendlichen Gala im Ballsaal des Grand Hotels. In Bad Doberan finden parallel dazu ein Table d’hôte im Salongebäude am Kamp und ein Jazz-Sommerfest im Doberaner Prinzenpalais statt. Wer nach kulturellen Erlebnissen Ruhe und Entspannung sucht, kann im Grand Hotel Heiligendamm eigens zum Jubiläum entwickelte Traditions-Anwendungen genießen. Ihren Abschluss findet die Jubiläumswoche am Sonntag, 16. Juni, mit dem Seebrückengottesdienst, einer 220 Meter langen Kaffeetafel auf der Kurhauswiese und dem Festspiel-Konzert im Ballsaal des Grand Hotels Heiligendamm.

Informationen zum Programm der Festwoche und zu weiteren Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sowie Veranstaltungstickets sind erhältlich bei der Touristen-Information Bad Doberan unter 038203 62154 oder im Internet unter www.220-jahre-heiligendamm.de.