Junger Maskenkünstler im Kärntner Heimatwerk

Gepostet von
22. November 2015

Nico Moschitz ist 9 Jahre alt, spielt Wald- und Alphorn und hat ein für sein Alter untypisches Hobby, das Schnitzen von Krampusmasken. Er ist nicht nur brav, aufmerksam und fleißig in der Schule, wie seine Familie berichtet, sondern auch musikalisch und interessiert an vielen Dingen. Mit 4 Jahren hat er begonnen, mit dem Waldhorn der Oma solo und auch mit Omas Alphorn gemeinsam mit Opa zu musizieren.

Im Alter von 6 Jahren wurde er 2011/2012 Musikschüler für Waldhorn in Villach und im Herbst 2014 wurde er bereits für das Jugendorchester der Musikschule Villach nominiert. Durch eine sehr schwere Krankheit musste er jedoch von Dezember 2014 bis März 2015 mit dem Musizieren pausieren.

Alphorn Auftritt Nico Moschitz

Der junge Mann hat schon so manchen Auftritt als Alphornspieler hinter sich.

Neben der Ausbildung am Waldhorn ist er auch begeisterter Alphornspieler und seit Mai 2015 ist er wieder in der Musik zuhause. Seitdem hat er bei etlichen musikalischen Auftritten, bei der Alphorn-Muttertagsmesse in Gurk, dem Alphorntreffen und der Bergmesse am Katschberg und der Eröffnung des Kirchtags in Schloss Leonstain und im Kanaltal zum Beispiel. Mit dem Waldhorn ist er wieder fit und seit wenigen wochen wieder im Jugendorchester der Musikschule.

Alphorn Muttertagsmesse in Gurk

Bei der Alphorn Muttertagsmesse in Gurk.

Neben dem Musizieren hat Nico noch eine weitere Leidenschaft, die er mit seinen Freunden aus der Nachbarschaft teilt, nämlich die des Krampus- und Perchtenlaufes. Weil „echte“ Masken zu teuer sind, begann er sehr früh mit Eigenfertigungen.

2011 entstanden seine ersten Kartonmasken und sein erstes Taschengeld wurde in den Kauf von Kunststoffmasken investiert. All das war aber nicht cool, wie er seinem Opa sagte, und so begann er, Stemmeisen und verschiedene Schnitzwerkzeuge zu sammeln, um selbst Holzmasken fertigen zu können. Zu Weihnachten 2012 gab es einen ganzen Satz Schnitzwerkzeug für Nico inklusive Versprechen, im Sommer 2013 die Schnitzerausbildung bei Robert in Wiedweg machen zu dürfen. Von Weihnachten 2012 bis zum Sommer war die kleine Werkstatt seines Opas der wichtigste Freizeitort für ihn.

Nach eigenen Entwürfen uns Skizzen schnitzte er jedes Stück Holz, das er bekam bis sein Opa zu Ostern 2013 das rechte Stück Zirbenholz auftrieb. Robert wurde besucht und mit Fragen gelöchert und sofort begann Nico die grobe Arbeit. Nach einigen Hilfestellungen, bei der für ein Kind schweren oder auch zu gefährlichen Arbeit, entstand ein Zuschnitt, dem Nico in vielen Monaten die Form und das Aussehen der ersten Maske gegeben hat.

Als der lang ersehnte Sommer da war, konnte Nico bei Robert und seinem Assistenten Vinzenz die Feinarbeit lernen. Was bis dahin entstanden war, wurde von den Fachleuten als gut bezeichnet und die bis dahin geschaffene rohe Maske konnte innen verfeinert, bemalt und mit Hörnern und Zähnen bewehrt werden. Maske Nummer 1 hatte der kleine Nico also nach einem Jahr Arbeit im Alter von 7 Jahren fertig. Mit dem zweiten Exemplar war er dann schon viel schneller, vor allem weil der Rohzuschnitt, schon vom Profi beraten, viel einfacher und formvollendeter gelang.

2013 war Nico aber noch zu jung, um mit seiner ersten Maske als Krampus mitzulaufen und Nummer 2 kam nur bei Vorversuchen und Trainingsläufen im Herbst 2014, aufgrund der 2014 mit aller Wucht ausgebrochenen Krankheit, zum Einsatz.

Nico freut sich heute auf all seine Krampusläufe.

Nico freut sich heute auf all seine Krampusläufe.

Maske und Schnitzwerkzeug des jungen Künstlers Nico Moschitz sind derzeit in der Klagenfurter Filiale des Kärntner Heimatwerks in der Herrengasse 8 ausgestellt. Foto: pixelpoint

Maske und Schnitzwerkzeug des jungen Künstlers Nico Moschitz sind derzeit in der Klagenfurter Filiale des Kärntner Heimatwerks in der Herrengasse 8 ausgestellt. Foto: pixelpoint

Seit Mai 2015 ist Nico wieder gesund und er freut sich schon auf die ersten Krampus- und Perchtenläufe, an denen er endlich teilnehmen kann. All seine Ersparnisse hat der junge Mann in Schellen und Felle verwandelt, damit seine neueste Maske richtig zur Geltung kommt. Mit dem kürzlich erfolgten Verkauf seiner ersten Maske hat er auch schon die Grundlage für seine weiteren Maskenproduktionen geschaffen.

Derzeit sind Krampusfiguren aus der Sammlung Theodor und Franz von Botka von 24.11.-7.12.2015 in einer Ausstellung des Landesmuseums Kärnten auch zu Besuch im Kärntner Heimatwerk. Maske und Schnitzwerkzeug des jungen Künstlers Nico Moschitz können ebenfalls in der Klagenfurter Filiale des Kärntner Heimatwerks in der Herrengasse 8 während der Geschäftszeiten besichtigt werden.