Auf in die Toskaner!

Gepostet von
3. Februar 2015

Wer im Deutsch- und/oder im Geographie-Unterricht aufpasst, hat später mehr Spaß beim Einkaufen.

Ein seltenes Schnäppchen, gesehen in einem Kärntner Einkaufszentrum

Ein seltenes Schnäppchen, gesehen in einem Kärntner Einkaufszentrum

Von Georg Lux*

In einem Heft aus meiner fernen Volksschulzeit bin ich – zur Erheiterung meiner neunjährigen Tochter Lucia – unlängst über das bemerkenswerte Wort „Bauschtele“ gestolpert. Leider habe ich damit keinen neuen TV-Sender (Tele Bausch, kurz Bauschtele) gemeint, sondern das Ding mit Kran und Bagger, also eine Baustelle.

Die Rechtschreibung – eine lebenslange Bauschtele. Andere haben zum Glück noch mehr damit zu kämpfen, wie ich nur wenige Stunden später beim Besuch eines Kärntner Einkaufszentrums erleichtert feststelen bzw. feststellen durfte. Dort im Angebot (3 + 3 gratis, 6 Stück statt 4,80 nur 2,40 Euro): „Toscaner Weckerl“.

Das ist nicht nur günstig, sondern macht auch Lust auf Urlaub – in der Toskaner (italienisch: Toscaner) zum Beispiel, im kroatischen Puler, auf der Insel Malter oder gar in Afriker. Meine Kollegin Tanjer schwärmt von Kenier und Namibier, ich aber träume ich schon seit Jahren von Südameriker. Venezueler soll sehr schön sein und ganz anders als Alasker.

Der absolute Brüller ist, wie ich beim Schreiben dieser Zeilen festgestellt habe, aber Ungern. Da ist die Schreibweise gleichzeitig ein klares politisches Statement gegen die umstrittene Orban-Regierung.

* Der Journalist und Autor Georg Lux schreibt seit 2007 über das Leben mit seiner Tochter Lucia (geboren 2005). Die Kolumnen und Blogs sind u. a. in der WOCHE Kärnten, auf www.typischich.at und auf www.wiener-online.at erschienen.